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Meinten Sie „Birkenjacke“?

Das Ringelshirt ist nicht vergessen, das wartet immer noch auf seine Knöpfe und auch auf Säume. Aber ich plane schon länger an diesem nächsten Projekt herum und jetzt wo es doch langsam Sommer wird, will ich das mal „anmoderieren“ :)

Es geht um eine Jacke. Eine Lederjacke. Aktuell besitze ich zwei davon, beide secondhand gekauft. Die eine ist die von einem Freund so getaufte „Lucky-Strike-Jacke“. Ich hatte sie eher in Reminiszenz an einen Film gekauft, aber der Name ist irgendwie hängen geblieben. Das ist eine eher dünne Jacke, ganz gut auch für wärmere Temperaturen. Die andere ist die schwarze Jacke, die ich neulich auf einem Foto an hatte. Die ist warm gefüttert und taugt eher im Winter.
Was mir noch fehlt ist eine dritte. Schwarz, dünn und zur Abwechslung mal kein sportlicher Schnitt wie die anderen beiden sondern der klassische Bikerlook.

Denn ein Blümchenkleid entniedlichen und gleichzeitig ein Statement draus machen, oder ein weißes T-Shirt in einen Rockstarlook verwandeln, sowas kann nur eine Lederjacke. Die Idee habe ich schon länger, aber bisher im Secondhandladen nichts passendes gefunden. Jetzt will ich mir das gute Stück selber nähen. Denn da ist ein Kurzmantel aus Leder, den mein Mann aussortiert hat. Und den ich mir folgerichtig direkt gekrallt habe.

Originaljacke

Wenn man mal darüber nachdenkt ist das mit Leder als Material kein einfaches Unterfangen. Das ist die Haut eines anderen Lebewesens. Eigentlich ziemlich bizarr wenn nicht sogar barbarisch, das als Kleidung zu tragen. Ich will hier jetzt um Himmels Willen keine Veganerdebatte draus machen, ich will nur sagen, dass man echtes Leder mit Respekt behandeln sollte. Dazu gehört für mich auch, bewusst einzukaufen und wo es geht auf gebrauchte Sachen auszuweichen. Und natürlich sinnvoll weiter zu verwenden was man nicht mehr trägt.

Originaljacke

Originaljacke

Dieser Burdaschnitt, 12-2009-111, gefällt mir als Ausgangspunkt ganz gut. In den Details kann man noch was ändern, muss man wahrscheinlich sowieso, um die Teile der Originaljacke besser verwenden zu können. Ich überlege noch ein paar Elemente der klassischen Perfecto einbauen. Den Stern auf der Schulterklappe zum Beispiel. Den Reißverschluss würde ich gerne auch mittig versetzt machen, statt wie bei Burda so „zweireihig“. Da muss ich aber mal mit klarem Kopf an den Schnitt herangehen, um das ordentlich zu ändern. Für eine annähernde Kopie der Perfecto ist das natürlich nicht der richtige Schnitt (da wäre vielleicht Larissa besser geeignet), aber das ist auch nicht meine Absicht. Ich möchte eine schmale Lederjacke mit ein paar typischen Details nähen, und dafür finde ich ihn gut geeignet. Die senkrechten Teilungsnähte machen Anpassungen einfacher, deswegen mache ich mir um die Passform nicht so große Sorgen. Etwas verlängern muss ich den Schnitt vermutlich, aber zuerst werde ich sowieso ein Probeteil nähen, dann wissen wir mehr. :)

Schnitt

Die Idee aus „seiner“ Jacke, „meine“ zu machen, gefällt mir sehr. Ein Stück das der Mann den ich liebe viel getragen hat, in etwas für mich zu verwandeln. Das Material ist quasi schon ein wenig positiv vorgeladen. Und vielleicht färbt so auch ein Teil seiner Blackmetallercoolness auf mich ab. ;)

5 Antworten auf „Meinten Sie „Birkenjacke“?“

Ein sehr spannendes Projekt. Ich kaufe nämlich sehr sehr ungerne neue Lederprodukte und finde im Seconda hand kaum Lederjacken, die mir gefallen. Bisher hab ich aber auch nicht drüber nachgedacht, dass man die großartig verändern oder wiederverwerten kann. Also cool, dass du das hier „vortanzt“ ;)

Oh mein Gott, das perfecte thema/projekt! Ich habe selber zwei lange Ledermäntel bekommen und möchte daraus eine Bikerjacke nähen :D
Was ein super Zufall!
Ich bleibe dabei und bin sehr gespannt!

Um den Burdaschnitt streiche ich auch schon eine Weile herum. Aber vermutlich fehlt mir dafür das technische Können. Ich finde diese Jacke wirklich sehr schön. Mir gefällt vor allem der breite, mehrmals abgesteppte Gürtel. Willst du den beibehalten oder wird der geändert?

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