Als Geburtstagsgeschenk für eine Freundin, die auf (wörtliches Zitat:) „Metal Mumpitz“ dieser Art steht, haben mein Mann und ich eine Hello Kitty mit Kutte ausgeheckt. Hello Kutty also. :D
Ich bin eigentlich kein allzugroßer Fan von diesem Kinderspielzeug, also habe ich mit viel mentaler Distanz die Plüschkatze gekauft. Aber je länger ich an ihrer Verwandlung gearbeitet habe, desto mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Es hilft auch, dass sie unglaublich plüschischmusesamtweich ist. Wäre das kein Geschenk, hätte ich sie mir schon hundertmal ins Gesicht gedrückt, aber ich kann mich ja zusammenreißen.
Dann habe ich mich also drangemacht und eine kleine Kutte genäht. Mal ehrlich, in Miniaturformat wird ja fast alles niedlich. :) Den Schnitt habe ich mit Hilfe eines Reststoffs an der Kitty abmodelliert. Die Jeansweste habe ich dann komplett von Hand genäht, das geht in dem Format einfach besser. Sie hat einen winzigen Kragen vorne, die Kanten sind alle doppelt eingeschlagen umgenäht, die Seitennähte klitzekleine Kappnähte. Nur die Armausschnitte habe ich zwecks Machbarkeit nicht gesäumt sondern ausgefranst, was aber auch eine legitime Option ist.
Der Plan sah eigentlich vor die Aufnäher zu drucken. Verstärkt man einen dünnen Stoff mit Freezerpaper, kann man das tatsächlich in den Drucker tun. Ich habe sowas schon erfolgreich durchgeführt. Das Ergebnis ist (je nach verwendeter Tinte) nicht wasserfest, aber für diesen Zweck sollte es reichen. Aus verschiedenen Gründen (Fehlplanung, persönliche Dummheit, Materialmangel) hat diese Methode aber diesmal nicht geklappt. Nach ein paar Versuchen hatte ich dann die Schnauze voll und habe einfach mal versucht den Backpatch zu malen, statt zu drucken. Und auch wenn es unglaubwürdig klingt, mir hat es richtig Spaß gemacht ein Albumcover auf knapp 5 cm verkleinert mit einem 0er-Pinsel nachzubilden. Mit etwas Abstand bilde ich mir ein kann man es sogar erkennen, wenn man das Motiv kennt.
Also habe ich auch die restlichen Aufnäher gemalt. Wie gesagt, ich hatte eine gewisse kleinteilige Freude daran, aber noch mal würde ich es vielleicht auch nicht unbedingt machen wollen. Was die Bandauswahl angeht habe ich tatsächlich darüber nachgedacht, welche Bands Hello Kitty hören würde, wenn sie ein Metalkätzchen wäre. Ich denke sie würde Oldschool Thrash mögen und generell eher die Klassiker aus den Achtzigern. Dazu passt auch ihr pinkfarbenes Satinkleidchen irgendwie.
Am fummeligsten sieht vielleicht Sepulturas „S“ aus, aber das war eins der leichteren Motive. Schriftzüge sind schwieriger, weil die Linien gleichmäßig werden und die Proportionen stimmen müssen. Nachdem die Bandmotive fertig waren, habe ich noch ein Hamburger Wappen ergänzt, weil besagte Freundin auch eine Beziehung zur Stadt hat. Und schließlich noch mein Meisterstück, ein mikroskopischer UMF-Patch. Weil ich den Gedanken witzig finde, dass Kutty ein Mitglied unserer Festival-Crew ist. :)
Dazu, wie ich die Patches auf die Kutte gekriegt habe, mache ich noch mal einen eigenen Eintrag, weil das eine ganz schöne und einfache Methode für winzige Motive ist (und sich auch für andere Einsatzzwecke eignet). Update: Eintrag befindet sich hier.
Nachdem die Kutte fertig war, habe ich noch eine Kette und eine Art Nietenarmband ergänzt, das ich aus einem Rest Reißverschlussband gemacht habe. Es lohnt sich solche Stücke aufzuheben. Und weil dann immer noch was fehlte, habe ich noch einen Totenschädel für die Dekoration der Schleife gemalt und aufgenäht. Mit ein bisschen Glimmer in der Farbe, weil’s einfach passt.
Und das ist Kutty mit neuem Outfit. Sie kann zwar weder lächeln noch mit der Hand das Hörnerzeichen machen, aber ich glaube es gefällt ihr. Wir haben da so eine spirituelle Verbindung aufgebaut, ich merk das. ;)
Dazu gab es noch eine kleine Karte mit Glückwünschen. Dafür habe ich am Rechner ein Hello-Kitty-Motiv umgebaut, damit mein dummes Wortspiel auch angemessen gewürdigt wird.
13 Antworten auf „Hello Kutty“
SENSATIONELL!
Bwahahahahahah!! Was für ein Geschenk, große Klasse!!
Oh. Mein. Gott. Wie cool! Die Idee, die Umsetzung mir den winzigen Patches, die restlichen Details – da schließe ich mich Barbara an: sensationell!
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal über „irgendwas mit Hello Kitty“ sagen würde, aber: Datt is GRANDIOS!
Die winzigen Patches, das Armband… Super!
(Und: „Hello Kutty“. Ich bin immer noch am Kichern… :D )
GROßARTIG!
Yaaaaay! Genialst! Und „Hello Kutty“?! Nochmal genialst!
Ist die süß! Meine Tochter hat die gleiche im Englandurlaub bekommen, allerdings natürlich ohne Kutte. Ich mag ja Hello Kitty, seit ich weiß, was es für Alternativen an Mädchenspielzeug gibt. Dagegen ist Hello Kitty harmlos und dezent. (Filly!!!!)
Das ist mit das bescheuertste und großartigste Projekt, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Der Rückenpatch. Der Kragen. Hello Kutty. Ich krieg mich nicht mehr. xD
So trve!
die ausführung ist ja mal der meha hammer! aber zum thema hello kitty ist noch harmlos: mir wurde neulicherklärt, warum hello kitty keinen mund hat. (a
so wirklich als begründung. om erfinder) weil frauen nicht sprechen sollen… find ich nicht so harmlos :(
[…] es unter den Tisch fällt, will ich noch eben die angesprochene Methode für kleinteilige Applikationsmotive vorstellen. Hier ist z.B. ein Motiv, das ich mal auf […]
[…] für handgemachte Geschenke gerne mal ein bisschen übertreibt, hat mich Natrons unsagbar grandiose Geburtstags-Hello Kitty-Mod sehr sehr sehr […]
OMG, eine Mini-Kutte, der Hammer!