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Form & Bewegung

Cardigan

Wenn man den Stoff zugeschnitten hat, näht sich der Cardigan in Rekordzeit zusammen. Zumal, wenn die ungewöhnlichen Schnittmusterteile einen nicht mehr in die Irre führen weil man sich schon beim Probeteil orientieren konnte. Genäht habe ich alles mit der Overlock, auch die sichtbare Naht in der Kapuze. Das gibt noch mal einen funktionalen Touch und geht einfach schnell und unkompliziert. Und im Schnitt ist nur 1cm Nahtzugabe vorgegeben, das ist für die meisten Nahtversäuberungsraffinessen sowieso zu wenig.

Cardigan
Die Nahttaschen sind quasi unsichtbar, so wie es sein soll

Die Taschen haben mich allerdings etwas aufgehalten. Die Frage war, welche Art von Taschen ich überhaupt haben will. Nahttaschen sehen von innen (ohne Futter) nicht so toll aus. Aufgesetzte Taschen würden aber die minimalistische Außenansicht stören. Also Nahttaschen. Angeschnitten wären sie am schönsten gewesen, aber das frisst ja enorm viel Material beim Zuschnitt. Also habe ich sie extra ausgeschnitten und so ordentlich es halt ging eingesetzt. Das ist wieder so ein Detail, das mich beim Nähen selber stört, aber wenn das Teil dann fertig ist aus meinem Blickfeld verschwindet. Das trägt sich weg.

(Tipp: Es ist schon eine Weile her, dass ich was mit Nahttaschen genäht habe, deswegen habe ich das zur Sicherheit noch mal nachgelesen. Ein guter Trick hierbei ist, beim Annähen der Taschenbeutel an Vorder- und Rückteil eine schmalere Nahtzugabe zu verwenden als beim Nähen der Seitennaht. So verschwindet die Ansatznaht im Tascheneingriff und von außen ist tatsächlich fast nichts zu erkennen.)

Cardigan

Der dünnere Sweatshirtstoff den ich verwendet habe hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist zum Beispiel, dass er unter dem Parka kaum aufträgt. Der Kapuzenkragen hat auch zusammengeschoben nicht viel Volumen und lässt sich gut in oder unter der Parkakapuze verstauen. Ein stabileres Material würde dafür besser (glatter) liegen, wenn der Kragen umgeschlagen ist und der Cardigan solo getragen wird. Irgendwas ist ja immer.

Cardigan

Zusammen mit dem Parka erinnert der Cardigan mehr an einen klassischen Hoodie. Überhaupt changiert das Design in dieser Umsetzung zwischen Kapuzenpulli und Designerteil. Auf eine gute Art.

Man kann sich den Kragen unterschiedlich weit über die Schultern ziehen. Und durch das Zugband ist noch mal eine neue Form reingekommen, fast schon etwas Cocoon-artig, weil die Vorderkanten etwas gerafft werden und sich dadurch minimal einrollen. Mag ich. Überhaupt, der Schnitt gefällt mir wirklich gut. Obwohl es keine klassische Schulter gibt und die Ärmelnaht irgendwo auf den Oberarm verschoben ist, rutscht das ganze Ding nicht ständig herunter. Der umgeschlagene Kragen hält alles an Ort und Stelle. Ein schöner und schlauer Entwurf. Besonders die Quernaht im Rücken hat es mir angetan. Die zieht sich in einem schnittigen Bogen vom höchsten Punkt des Ärmels über den Rücken auf die andere Seite.

Cardigan

Zusammenfassung

Schnitt: Cardigan von Handmade Kultur
Änderungen: Schalkragen in Kapuze verwandelt, keine Belege, Taschen ergänzt, Zugband in der Vorderkante
Material: 1,5m Feinsweat (1,90 breit!) von buttinette

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